Δ//M/387571/000
Year: 2018
Location: Galerie Anton Janizewski
Material: Carpet, duck tape, wood, fiberglass, acrylic paint, varnish, reflective paint, metal, foam, plastic, elect. Insect repellent, plexiglass, videos, fiberglass, varnish, acrylic, light reflective paint
DE
Offenbart die Kunst die Wahrheit über die Wirklichkeit oder täuscht sie diese gefährlich? Diese Frage lässt sich auf Platons bekannte Kunstkritik zurückführen, den Begriff der Mimesis, der besagt, dass Kunst die Wirklichkeit nicht abbilden kann und lediglich eine Kopie oder eine Illusion der im Spiegel reflektierten Welt ist. Was zeigt uns die Kunst - eine unverfälschte Darstellung der Realität oder eine kandierte Täuschung, die Bilder über uns selbst und die Welt kontrolliert und prägt? Die in der Ausstellung [kaendid] vertretenen Künstler geben auf diese Frage keine eindeutige Antwort, sondern spielen mit Hypothesen, die zugeben, dass die Realität nicht ohne Illusion existieren kann.
Emma Adler erforscht in ihrer Arbeit Δ//M/387571/000 verschiedene Ebenen der Realität und die unterschiedlichen Möglichkeiten, sich der Illusion auszusetzen. Inspiriert von Verschwörungstropen untersucht Adler, wie die Anhänger von Verschwörungstheorien durch ihre Rhetorik die Realität in eine künstlich geschaffene Illusion verwandeln, da sie davon ausgehen, dass bestimmte Naturphänomene gefälscht und von einer mächtigen Schattengruppen geschaffen sind, um die Bewusstseine der Menschen zu kontrollieren. Obwohl eine solche Theorie vielen bizarr erscheinen würde, beweist Adler mit ihrem witzigen Kunstwerk, dass die Dinge tatsächlich nicht so sein können, wie sie scheinen. Während sie die Verschwörungstheorie vor Ort rekonstruiert, umgibt sie ihre Installation mit scheinbar authentischen Objekten, die in Wirklichkeit nur Fälschungen sind. Oder sind sie es doch nicht?
Pressetext zur Gruppenausstellung [kaendid] von Sasha Artamonova
EN
Does art reveal the truth about reality or does it dangerously delude it? This question can be traced back to Plato’s well-known critique of art, the notion of mimesis, which states that art cannot represent reality and is merely a copy or an illusion of the world reflected in the mirror. What does art show us — a candid representation of reality or a candied delusion that controls and shapes pictures about ourselves and the world? The artists represented in the exhibition [kaendid] do not give a straightforward answer to this question, but rather they play with hypotheses admitting that reality cannot exist without illusion.
In her work ∆//M/387571/000, Emma Adler explores different levels of reality and the varying ways one is exposed to illusion. Inspired by conspiracy tropes, Adler investigates how the followers of conspiracy theories transform reality into an artificially created illusion through their rhetoric, as they assume that certain natural phenomena are fake and created by powerful shadow groups in order to control the minds of the people. Although such a theory would seem bizarre to many, Adler proves with her witty artwork that things can indeed not be what they seem. While reconstructing the conspiracy theory on spot, she surrounds her installation with seemingly authentic objects that in fact are just fakes. Or aren’t they?
Press text for the group show [kaendid] by Sasha Artamonova